Das deutsch – polnische Treffen der Theaterpädagog*innen und Akteur*innen der Theaterbildung

Die Veranstaltung ist eine Fortsetzung der Idee eines Treffens von Theaterpädagog*innen, Multiplikator*innen und Theaterleuten aus Polen und Deutschland, das zum ersten Mal im Jahr 2017 in Stettin stattfand. Es gibt einen Einblick in die Arbeitsmethoden, die von den
Experten in beiden Ländern angewendet werden. Im Fokus der diesjährigen Auflage des Treffens stehen theaternahe Tätigkeiten, die nach der Arbeit in Bildungseinrichtungen oder mit lokalen Gemeinschaften orientiert sind. Das Treffen findet vom 26.05. bis 28.05.2018 statt und ist ein Teil des Theaterfestivals KONTRAPUNKT, das in Stettin seit über 50 Jahren etabliert ist. Eingeladen werden Theaterfachleute aus Deutschland und Polen, die die Präsentationen, Diskussionen, einen Festumzug sowie Workshops und Hospitationen leiten werden. Die Veranstaltung soll zur Belebung der in der Woiwodschaft Westpommern sowie in der Grenzregion stattfindenden Bildungsaktivitäten beitragen, indem sie die Rolle der Theatersprache als universelles interkulturelles Kommunikationsmittel hervorhebt. Bei dem Treffen werden die besten Praktiken und Projekte aus beiden Ländern präsentiert.

Wir sind davon überzeugt, dass die jährlichen Treffen zu einer Plattform werden und so zu Integration, Verbreitung und Austausch zwischen den theaterpädagogischen Gesellschaften beiderseits der Oder beitragen können.

Wir laden Animateur*innen, Kultur- und Bildungsschaffende, Theatermacher*innen, Lehrer*innen und Bildungsakteur*innen sowohl aus staatlichen Institutionen als auch aus dem intermediären Sektor beider Länder ein. Die Podiumsveranstaltungen werden durch
Theateraufführungen begleitet. Zusätzlich wird es am 01.06.2018 einen Umzug "Stadt ist ein Theater" durch die Hauptstraßen Stettins geben.

Anmeldung bis zum 20.5.2018 unter www.tinyurl.com/Plattform-Kontrapunkt .
Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Die Reisekosten mit der Deutschen Bahn sowie die Verpflegungs- und Übernachtungskosten erfolgen auf Selbstzahlerbasis. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.


PROGRAMM DES DEUTSCH-POLNISCHEN TREFFENS DER THEATERPÄDAGOG*INNEN UND

AKTEUR*INNEN DER THEATERBILDUNG

STETTIN, 26. MAI – 28. MAI 2018

26. Mai 2018 TAG I
8.05 – 09:49
KULTURZUG BERLIN-STETTIN
Diesmal wird Berlin durch den Kulturzug mit Stettin verbunden. Auf diese Weise können auch die Teilnehmer*innen des Treffens aus Deutschland nach Stettin ankommen. Die Fahrt wird durch ein an das Theaterfestival anknüpfendes Programm begleitet.

 

10:00 – 11:00
REGISTRIERUNG DER TEILNEHMENDEN

 

11.00 – 11.10
BEGRÜßUNG

 

11:00 – 12:00
FRÜHSTÜCK MIT DER THEATERPÄDAGOGIK
Der Verband der Theaterpädagog*innen bereitet einen Raum für den Austausch von theaterbezogenen Inspirationen und Erfahrungen, die man im Rahmen seiner Praxis gesammelt hat. Das Frühstück wurde als eine Begegnung für Menschen, Ideen, Themen und gutes Essen konzipiert; als eine Möglichkeit, um über anregende Beispiele theatralisch-pädagogischer Tätigkeiten zu erfahren, in deren Zentrum die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Schulen und lokalen Gemeinschaften steht.
Vorbereitung und Leitung: Justyna Lipko-Konieczna, Zofia Wronka, Agnieszka Szymańska und Sebastian Świąder
Dolmetscherin: Magdalena Stojer-Brudnicka

 

12:00 – 12.45
VORSTELLUNG DES PROJEKTS „TEATROTEKA SZKOLNA” DES ZBIGNIEW-RASZEWSKI-INSTITUTS, WARSCHAU
„Teatroteka Szkolna” (die „Schultheatrothek”) verbreitet die Idee der Theaterpädagogik. Sie verbindet eine langjährige Tradition des Zbigniew-Raszewski- Theaterinstitut mit einem Fachwissen der Expert*innen in der Theaterpädagogik. Das Online-Portal der „Schultheatrothek” enthält Materialien, die bei der Erweiterung des Schulunterrichts oder eines außerschulischen Kurses mit theatralischen Methoden helfen können.
Leitung: Agnieszka Szymańska, Instytut Teatralny im. Zbigniewa Raszewskiego
Moderation: Kamila Paradowska, Teatr Współczesny in Stettin
Dolmetscherin: Magdalena Stojer-Brudnicka

 

12.45 – 15.00
WIE KANN MAN DIE THEATERPÄDAGOGIK IN SCHULEN ANWENDEN?
Ein Workshop von der „Schultheatrothek” für Lehrer*innen, Animateur*innen, Akteur*innen der Theaterbildung und für Pädagog*innen, die ihre Arbeitsmethoden um theatrale Herangehensweisen erweitern möchten.
Leitung: Agnieszka Szymańska, Instytut Teatralny im. Zbigniewa Raszewskiego

 

12.45 – 15.00
„(M)Utopia (N)Europa – Theater als gesellschaftlicher Probenraum”
Leitung: Natalie Wassermann, Berlin

 

12.45 – 15.00
EINE SCHULUNG FÜR TEAMER IM BEREICH DES DEUTSCH-POLNISCHEN JUGENDAUSTAUSCHES
Leitung: Hoch Drei e. V., Potsdam

 

15:00 – 16:00
MITTAGSPAUSE

 

16.00 – 19.00
WORKSHOPS MIT DEM VERBAND DER THEATERPÄDAGOG*INNEN
Der Verband der Theaterpädagog*innen bietet den Workshopsteilnehmer*innen die Möglichkeit , drei unterschiedliche theaterpädagogische Arbeitsmethoden kennenzulernen. Der Ausgangspunkt ist jeweils eine Aufführung, die im Rahmen des KONTRAPUNKT Festivals zu sehen ist. Die Workshops werden durch drei Verbandsmitglieder*innen geleitet, jede*r
von ihnen bietet einen anderen Zugang und andere Erfahrungen als Ausgangspunkt zur Gestaltung des Workshops an. Alle Teile wurden so geplant, dass die Teilnehmenden die jeweilige Theaterpädagogik persönlich erleben können, sich mit der Philosophie unterschiedlicher theaterpädagogischer Ansätze befassen sowie hinter die Kulissen der Arbeit der Theaterpädagog*innen schauen und diese reflektieren können.
Leitung: Justyna Lipko-Konieczna, Zofia Wronka, Agnieszka Szymańska und Sebastian Świąder, Stowarzyszenie Pedagogów Teatru, Warszawa

 

19.30-21.00
THEATERAUFFÜHRUNG „Kolorowa, czyli biało-czerwona” („Die bunte , also die weiß-rote”) UND EINE ANSCHLIESSENDE DISKUSSION
Wie kann man ein Patriot/eine Patriotin zur Friedenszeit sein? Genügt es dafür, wenn man das eigene Land liebt, eine Fahne aufhängt und den Fahrschein entwertet? Wo liegt die dünne Grenze zwischen Patriotismus und Nationalismus? Können wir sie rechtzeitig bemerken? Die Autor*innen der Inszenierung befassen sich mit dem Verhältnis der Jugendlichen zu deren Vaterland und mit dem Problem, wie durch extreme Parolen und Organisationen dieses Verhältnis manipuliert werden kann. „Die bunte, also die weiß-rote” ist ein Monodrama, das auf einem Stück von Piotr Przybyła basiert. Seit 2016 wird es in Unterrichtsräumen, im Rahmen von außerschulischen Veranstaltungen für Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr gespielt.
Gastspiel von Fundacja Banina, Lublin
Dolmetscherin: Magdalena Stojer-Brudnicka
(gratis Eintrittskarten für die Teilnehmer*innen des Treffens)

 

23.00
AUSKLANG
Treffen und Diskussionen im Festival-Klub Piwnica & Łąka Kany
Leitung: Jacek Wakar

 

27. Mai 2018 TAG II
10.30 – 11.30
VORTRAG „THEATERPÄDAGOGIK – EIN ANGEWANDTER BEGRIFF IN DEUTSCHLANG UND POLEN“
Simon Blaschko, Towarzystwo Teatralne im. Jędrzeja Cierniaka
Dolmetscherin: Ewelina Wanke, Oderläufe e.V.

 

11.30 – 13.00
PROJEKTPRÄSENTATIONEN AUS POLEN UND DEUTSCHLAND (Block 1)
Dolmetscherin: Magdalena Stojer-Brudnicka

„Verschleppt jung ohne ich“
Heike Scharpff, Kanaltheater Eberswald

„Lato w mieście-teatr latem” („Sommer in der Stadt – Theater im Sommer”)
Magdalena Bogusławska, Teatr Lalek “Pleciuga”

„Folkstheater/Teatr Ludowy“
Marianne Ramsay – Sonneck, Club Real/Kleist Forum

“Pedagogika jako straż przednia” („Pädagogik als Vorhut”)
Sebastian Świąder, Justyna Lipko – Konieczna/Stowarzyszenie Pedagogów Teatru

„Polsko-niemieckie projekt sztuki cyrkowej“ („Polnisch-Deutsche Zirkusprojekte”)
Violina Janiszewska, Dom Kultury 13 muz
Sabina Drąg, Zircus Zack

 

13.00 – 13.30
KAFFEPAUSE

 

13.30 – 15.00
PROJEKTPRÄSENTATIONEN AUS POLEN UND DEUTSCHLAND (Block 2)
Dolmetscherin: Ewelina Wanke, Oderläufe e.V.

„Kleines Koffer – Musiktheater“
Ursula Weiler, Ensemble Quillo Kammerphilharmonie Uckermark

„Teatr Forum jako metoda przeciwdziałania dyskryminacji w klasie” („Forumtheater als Methode der Bekämpfung von Diskriminierung im Klassenraum“)
Jarek Rebeliński, Gdański Archipelag Kultury, Europejskie Centrum Solidarności

„Körper/Sprache/Archiv”
Dag Lohde, Sabina Drąg, Körper/Sprache/Archiv, Berlin

„Teatr poza Centrum“ („Theater außerhalb vom Zentrum)
Piotr Soroka, Novy Ruch Teatr, Breslau

„Wybrane projekty ze społecznością lokalną” („Ausgewählte Projekte mit lokalen Gemeinschaften“)
Daniel Jacewicz, Teatr Brama

 

16.00 – 18.00
MITTAGSPAUSE

 

16.00 – 18.00
WER BRAUCHT DIE THEATERPÄDAGOG*INNEN? EINE KONFERENZ IN DER TECHNOLOGIE DES OFFENEN RAUMES
Der offene Raum wird angewendet, wenn das Thema der Begegnung für die Teilnehmenden von zentraler Bedeutung ist. Es ist dabei von Vorteil, wenn die Teilnehmenden mehrheitlich ein Thema festlegen, das einer gemeinsamen Leidenschaft entspricht. Das Programm der
Konferenz/Podiumsdiskussion wird während des Verlaufs kreiert. Die Teilnehmenden bestimmen die Themen, die sie besprechen wollen selbst. Die Regeln eines Treffen in der Technologie des offenen Raumes erlauben es den Teilnehmenden, sich frei zu bewegen und
sich den Diskussionen anzuschließen, die sie am meisten interessieren.

Die Veranstaltung beginnt im Kaminsaal des DK 13 Muz. Die Teilnehmenden können sich jedoch auch in kleinere Gruppen aufteilen und die Arbeit in anderen Räumlichkeiten fortsetzen, die entsprechend mit Flipchart, Laptop, Marker, Große Zettel usw. ausgestattet
sind.
Leitung: Jarek Rebeliński, Gdański Archipelag Kultury
Dolmetscherinnen: Ewelina Wanke/Oderläufe e.V., Magdalena Stojer-Brudnicka

 

19:51
ABFAHRT KULTURZUG NACH BERLIN

 

28. Mai 2018 TAG III
10.00-14.00
WORKSHOP „FORUMTHEATER”
Ein Forumtheater ist eine gesellschaftlich engagierte Theaterform, die vom brasilianischen Regisseur, Pädagoge und Gründer des Theaters der Unterdrückten. Während des Workshops nähern wir uns den grundlegenden Arbeitstechniken, die das Forumtheater zur
Inszenierungsentwicklung verwendet. Wir überlegen, was Unterdrückung und Unterdrückungssituationen sind. Nach Boal, ist Unterdrückung eine Situation, in der man einen Eindruck bekommt, dass ein Dialog zum Monolog wird; wenn wir nicht so sein können,
wie wir es möchten oder das tun, was wir möchten. Während des Workshops werden wir uns mit keiner Theorie beschäftigen, sondern mit bloßer Erfahrung.
Leitung: Jarek Rebeliński, Gdański Archipelag Kultury

 

01. Juni 2018

BEGLEITENDE VERANSTALTUNG: UMZUG UND FREILICHTAUFFÜHRUNG „Miasto to teatr“
(„Stadt ist ein Theater“)
Konzept: Marek Sztark, Paulina Ratajczak
Regie: Krzysztof Lubka
Masken: Katarzyna Mierzejewska
Koorination: Maja Olendzka, Marta Ostasz

Der 1. Juni ist ein besonderer Tag für die Kinder, denn es ist doch ihr Feiertag. Aus diesem Anlass erzählen uns die jüngsten Menschen, begleitet von den Erwachsenen, durch Bewegung, Gesang, Musik und Tanz über die wenig bekannten Bewohner*innen der
Stettiner Mietshäuser. Den Umzug bilden belebte Maskaronen, die direkt aus den Stettiner Miethäuserfassaden kommen. Laut Legenden schützte die Maskerade die Bürger vor bösen Kräften. In der Nacht höben sie von den Wänden ab und flögen über die Stadt. Sie kreischten feindselig, um die Dämonen zu verjagen. Die Bürger und Bürgerinnen glaubten, dass die Maskaronen potenzielle Angreifer abschrecken würden und somit für die Sicherheit der Stadt sorgten. Die Autor*innen des Umzugs beziehen sich auf diese Legenden und sprechen mittels Tanztheater, Pantomime, Breakdance und Ballett über den Kampf des Guten gegen das Böse.

Die Veranstaltung ist ein Versuch, den Stadtraum, die Straßen und die Stettiner Höfe zu theatralisieren. Der Umzug wird durch die Hauptstraßen Stettins ziehen und durch Animations- und Bildungsaktionen eingeleitet, die vom Verband „Oswajanie Sztuki“, Stiftung
Las Sztuki und vom Tanztheater KIOSK RUCHU vorbereitet werden.

Partnerinstitutionen: Tanztheater KIOSK RUCHU, Kunstorganisation Mad Skillz, Stettiner Staatlicher Balletzirkel, Tworzę Się, Kita Nr. 8, Kontrabanda, Dom Kultury 13 muz.

Das 53. Festival der Theater der kleinen Formen KONTRAPUNKT 2018 wurde von Dom Kultury 13 Muz organisiert.

Ko-Veranstalter: Stiftung Las Sztuki, Platform Kulturelle Bildung Brandenburg

Ko-Finanzierung: Stadt Stettin, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Kooperation: Violina Janiszewska, Marta Witak

Partnerorganisationen: Teatroteka Szkolna, Instytut Teatralny im. Zbigniewa Raszewskiego, Oderläufe e.V., Stowarzyszenie „Oswajanie Sztuki”, TWORZĘ SIĘ, Stowarzyszenie Pedagogów Teatru, Zespół Państwowych Szkół Muzycznych im. Feliksa Nowowiejskiego w
Szczecinie